Führung & TeamentwicklungFabrik

Einführung selbstorganisierter Teams in einer Fabrik

Für stärkeres Engagement und Eigenverantwortung

Eine mittelgroße Fabrik sah sich mit enttäuschenden Ergebnissen konfrontiert. Bei der Suche nach Lösungen tauchten auch andere Themen auf, wie z.B. eine Schubladenmentalität und ein starker Fokus auf das, was nicht möglich war und auf Probleme statt auf Lösungen.

 

Der Produktionsleiter hatte einen Traum, den er mit "alle glücklich bei der Arbeit!" zusammenfasste. Seine Idee dahinter ist, dass, wenn sich die Menschen in ihrer Arbeit einbezogen fühlen, wenn sie Verantwortung übernehmen, wenn sie das tun können, worin sie  gut sind und reibungslos zusammenarbeiten, dies zu einer besseren Produktqualität führt. Und letztendlich zu einem gesünderen Unternehmen. Er wollte diese Entwicklung in seiner Fabrik anstoßen.

 

Vorgehensweise

Unsere Unterstützung bei diesem Prozess begann mit einer Frage an den Produktionsleiter selbst: "Wann sind Sie glücklich und engagiert bei Ihrer Arbeit?" Dieses Gespräch war für ihn so bedeutsam, dass er es auch mit seinen sieben Abteilungsleitern führen wollte. Deshalb haben wir sie, zusammen mit einigen anderen relevanten Personen, eingeladen, die gleiche Frage zu diskutieren.


 

Dieser Austausch half uns, die Themen zu identifizieren, die für eine Stärkung des Engagements in der Fabrik wichtig sind: bessere Zusammenarbeit, mehr Wertschätzung und Anerkennung, die Möglichkeit, mit den eigenen Talenten zu arbeiten sowie eine bessere Produktqualität. Für jedes dieser Themen hat sich die Gruppe ein paar Fragen ausgedacht. Dann gingen sie selbst in die Fabrik, um dies mit ihren Kollegen zu besprechen.

 

Der gesamte Prozess an sich führte sofort zu mehr Einbindung und stärkte kollaborative Beziehungen: die Menschen lernten sich auf andere Weise kennen und fanden sich in Gesprächen wieder, die sich von den üblichen Small Talks unterschieden.  

 

Am Ende wurden allen achtzig Personen in der Produktion die gleichen Fragen gestellt. Basierend auf den Ergebnissen haben wir kleine Versuchsgruppen gebildet, um bestimmte Aspekte zu verbessern. Eine solche Gruppe übte zum Beispiel eine Teamübergabe, um die Zusammenarbeit zwischen den Teams zu verbessern, und sie organisierte Gespräche am Runden Tisch über Komplimente und positives Feedback.  

 

Da sich die Mitarbeiter durch diesen Prozess stärker engagiert fühlten, äußerten sie den Wunsch, ihren persönlichen Einfluss auch am eigenen Arbeitsplatz zu erhöhen. Und das war der Beginn einer neuen Organisationsform: Die Fabrik führte selbstorganisierteTeams ein, die schichtübergreifend für eine gemeinsame Aufgabe (gemeinsam ein hochwertiges Produkt schaffen) verantwortlich sein werden.

 

Wirkung

Die Aktionsforschung lieferte konkrete Ansatzpunkte für Verbesserungen und führte aber vor allem sofort zu mehr Engagement und Eigenverantwortung der Mitarbeiter sowie zu einer besseren Zusammenarbeit. Die Menschen sprechen jetzt mehr miteinander und äußern ihre Wertschätzung füreinander. Die Fehlzeiten sind deutlich zurückgegangen. Das Produktionsniveau und die Arbeitszufriedenheit sind gestiegen. Fünf Jahre nach dem Start sind diese positiven Veränderungen noch spürbar.